27.08.14 - Tag12, Mi: Skopje (MAZ) - Vranje (SER) per Velo<BR> sowie Vranje (SER) - Tetovo (MAZ) per Auto
Mi 27.8.14, Mazedonien/Serbien:
per VELO: Skopje - Arancinovo - Grusino - Novo Selo - Kumanovo - Tabanovce (MAZ) - Grenze bei Sopot (Autobahn!) - Bajanovac (SER) - Vranje. 102km
per AUTO (abend) von Vranje (SER) - Raststätte bei Tetovo (MAZ), Km-Stand 107'205, gefahren 140km
Kaum sind wir wieder mit dem Velo unterwegs, verwandeln wir uns in "bunte Hunde" - entsprechend wird heute ein Tag der Begegnungen, wie sie mit dem Auto wohl so nicht stattgefunden hätten. Das erste "Müsterchen" ist dabei der Aufbruch im Hotel, der von einigem "HalliHallo" inkl. Abschiedfoto mit den Receptionistinnen begleitet ist.
Schiebend gehts ein letztes Mal durch den Basar, danach problemlose Ausfahrt (wir kennen uns ja nun aus..), Fotostopp bei Migros (..) - und schon bald sind wir wieder im "Möbel-Dorf", womit bereits über die Hälfte der von Ursi gefürchteten langen Steigung geschafft ist. Hinter stinkenden "wilden" Gross-Müllhalden nochmals ein Blick zurück auf das im Dunst unter uns liegende Skopje. Einige Kurzbegegnungen am Wegesrand sind alsdann einmal mehr dem Velo zu verdanken; erst mit jugendlichen Strassenhändlern, kurz später auf der Hochebene mit einem älteren Melonenverkäufer, der eben noch friedlich auf seinem alten Autobank geschlummert hatte - und auch im Ort Arachinovo ist uns die Aufmerksamkeit sicher; wir werden sogleich an einen deutsch sprechenden Herrn im weissen Käppi und ebensolchem Schnurrbart verwiesen, der ein Arbeitsleben lang für BASF in Deutschland geschuftet hat.
Vom Tischnachbarn zur linken erfahren wir, dass GENAU HIER die Front verlaufen sein soll, als sich albanische Rebellen und Mazedonische Sicherheitskräfte 2001 in einem kurzen Krieg gegenübergestanden waren -> Artikel im Spiegel .
Heute allerdings scheint hier alles friedlich, geradezu verschlafen und idyllisch. Ob die politischen Zugeständnisse der "slawisch-mazedonischen Mehrheit" gut genug waren, um diesen Konflikt nachhaltig zu lösen..? Da wir vermuten, dass unsere beiden Gesprächspartner damals nicht auf derselben Seite gestanden hatten, sie nun aber in diesem "Western-Beizchen" einträchtig zusammensitzen, nehmen wir das als gutes Zeichen..
Wir bleiben einer gewissen Trägheit treu und entschliessen uns auch für den Rückweg für die kürzere Variante - womit wir auch schon fast zurück in Kumanovo sind. Ein auf der Karte parallel zur Autobahn nach Norden führendes Kleinststrässchen ist nicht leicht zu finden - weshalb wir aus dem Ort raus halt doch den Autoput wählen. Auf dem Pannenstreifen hält knapp vor uns ein Wagen, um Autostopper abzusetzen - DIE Gelegenheit um nachzufragen, ob es in vernünftiger Distanz auch wieder eine Ausfahrt gibt. Wir staunen nicht schlecht, wie wir ein LU-Schild erspähen und deshalb unsere Frage in Deutsch stellen - und mindestens so sehr staunt der Fahrer, auf der Autobahn in seiner ursprünglichen Heimat zwei Velofahrer aus der Schweiz anzutreffen... Auch diesmal werden wir freudig begrüsst und sogar noch mit Pflaumen für die Weiterfahrt beglückt. Vive le vélo! Viva Mazedonia!!
Wie dann die Ausfahrt ENDLICH kommt, ist die Enttäuschung gross, wie "unser" Strässchen nicht erschlossen ist - also schieben wir die Bikes eine Böschung hoch und zwängen uns durch einen überwachsenen Trampelpfad. Immerhin sind wir damit endlich auf dem fast völlig verkehrsfreien Strässchen, das sich schnurgerade durch die Landschaft nach Norden zieht. Ein Lädchen am Wegesrand in einem der nur wenige Häuser zählenden Kleinstdörfer erinnert an Farmläden in Südafrika.. kaum vorstellbar, dass heute ausser den Bewohnern irgendwer hier vorbeikommt. Wie zum Beweis dafür wird die wohl einst stolze Hauptstrasse (einige "Geister-Tankstellen" erzählen davon..) plötzlich zu einem groben Feldweg - und wird damit nicht mehr wie eingezeichnet über die Grenze führen. Was einmal mehr die Autobahn zum "last resort" für uns macht. Zum Glück findet sich ein Zugang - womit wir, nun mit den Velos, von der anderen Seite genau an dem Grenzübergang stehen, der uns vorgestern per Auto noch verschlossen blieb... tbc.
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per AUTO (abend) von Vranje (SER) - Raststätte bei Tetovo (MAZ), Km-Stand 107'205, gefahren 140km
Kaum sind wir wieder mit dem Velo unterwegs, verwandeln wir uns in "bunte Hunde" - entsprechend wird heute ein Tag der Begegnungen, wie sie mit dem Auto wohl so nicht stattgefunden hätten. Das erste "Müsterchen" ist dabei der Aufbruch im Hotel, der von einigem "HalliHallo" inkl. Abschiedfoto mit den Receptionistinnen begleitet ist.
Schiebend gehts ein letztes Mal durch den Basar, danach problemlose Ausfahrt (wir kennen uns ja nun aus..), Fotostopp bei Migros (..) - und schon bald sind wir wieder im "Möbel-Dorf", womit bereits über die Hälfte der von Ursi gefürchteten langen Steigung geschafft ist. Hinter stinkenden "wilden" Gross-Müllhalden nochmals ein Blick zurück auf das im Dunst unter uns liegende Skopje. Einige Kurzbegegnungen am Wegesrand sind alsdann einmal mehr dem Velo zu verdanken; erst mit jugendlichen Strassenhändlern, kurz später auf der Hochebene mit einem älteren Melonenverkäufer, der eben noch friedlich auf seinem alten Autobank geschlummert hatte - und auch im Ort Arachinovo ist uns die Aufmerksamkeit sicher; wir werden sogleich an einen deutsch sprechenden Herrn im weissen Käppi und ebensolchem Schnurrbart verwiesen, der ein Arbeitsleben lang für BASF in Deutschland geschuftet hat.
Vom Tischnachbarn zur linken erfahren wir, dass GENAU HIER die Front verlaufen sein soll, als sich albanische Rebellen und Mazedonische Sicherheitskräfte 2001 in einem kurzen Krieg gegenübergestanden waren -> Artikel im Spiegel .
Heute allerdings scheint hier alles friedlich, geradezu verschlafen und idyllisch. Ob die politischen Zugeständnisse der "slawisch-mazedonischen Mehrheit" gut genug waren, um diesen Konflikt nachhaltig zu lösen..? Da wir vermuten, dass unsere beiden Gesprächspartner damals nicht auf derselben Seite gestanden hatten, sie nun aber in diesem "Western-Beizchen" einträchtig zusammensitzen, nehmen wir das als gutes Zeichen..
Wir bleiben einer gewissen Trägheit treu und entschliessen uns auch für den Rückweg für die kürzere Variante - womit wir auch schon fast zurück in Kumanovo sind. Ein auf der Karte parallel zur Autobahn nach Norden führendes Kleinststrässchen ist nicht leicht zu finden - weshalb wir aus dem Ort raus halt doch den Autoput wählen. Auf dem Pannenstreifen hält knapp vor uns ein Wagen, um Autostopper abzusetzen - DIE Gelegenheit um nachzufragen, ob es in vernünftiger Distanz auch wieder eine Ausfahrt gibt. Wir staunen nicht schlecht, wie wir ein LU-Schild erspähen und deshalb unsere Frage in Deutsch stellen - und mindestens so sehr staunt der Fahrer, auf der Autobahn in seiner ursprünglichen Heimat zwei Velofahrer aus der Schweiz anzutreffen... Auch diesmal werden wir freudig begrüsst und sogar noch mit Pflaumen für die Weiterfahrt beglückt. Vive le vélo! Viva Mazedonia!!
Wie dann die Ausfahrt ENDLICH kommt, ist die Enttäuschung gross, wie "unser" Strässchen nicht erschlossen ist - also schieben wir die Bikes eine Böschung hoch und zwängen uns durch einen überwachsenen Trampelpfad. Immerhin sind wir damit endlich auf dem fast völlig verkehrsfreien Strässchen, das sich schnurgerade durch die Landschaft nach Norden zieht. Ein Lädchen am Wegesrand in einem der nur wenige Häuser zählenden Kleinstdörfer erinnert an Farmläden in Südafrika.. kaum vorstellbar, dass heute ausser den Bewohnern irgendwer hier vorbeikommt. Wie zum Beweis dafür wird die wohl einst stolze Hauptstrasse (einige "Geister-Tankstellen" erzählen davon..) plötzlich zu einem groben Feldweg - und wird damit nicht mehr wie eingezeichnet über die Grenze führen. Was einmal mehr die Autobahn zum "last resort" für uns macht. Zum Glück findet sich ein Zugang - womit wir, nun mit den Velos, von der anderen Seite genau an dem Grenzübergang stehen, der uns vorgestern per Auto noch verschlossen blieb... tbc.