Sa 30.8.14, Albanien: Karpen bei Durres - Durres - Lezhe - Shkoder - .. Tal - Shkoder - Camp Lake Shkodra Resort. Km-Stand ??, gefahren ??
What a day!! Vom kleinen Camping-Paradies an der Adria gehts via verstaubte Landstrassen nach Shkodra - dem Ort, der damals fast zur Zäsur der Winter-Velotour nach Istanbul geworden wäre. Was war ich verstört gewesen ab den Eindrücken von Elend, den Blackouts, meiner angeschlagenen Gesundheit und dem plötzlichen Alleinesein... -> 30.1.08, Etappe Shkoder - Burell (Velo-WintertTOUR nach Istanbul) ..... und nun, 6 Jahre und zwei Jahreszeiten später DAS!
Schon bei der Einfahrt dünkt mich, die Uraltbrücke von damals sei durch eine moderne Konstruktion ersetzt worden. Auch die damals wie ausgebombt wirkenden Häuser entlang der Einfallsachse wirken nun viel freundlicher. Wir parkieren vor dem Hotel Europa, das damals mein Rückzugsort war - und spazieren Richtung Altstadt, die mich glattwegs umhaut. Statt bedrückend, kalt und dunkel präsentiert sie sich... sommerlich cool?! Die ganze Gasse ist vollgestellt mit Lounges, die Fassaden teilweise renoviert, ein schläfriger Sommernachmittag in angenehmer Atmosphäre, Cappucchino-Schlürfen zu leichtem Sound - genau richtig, um zufrieden einen sonnigen Sommertag zu verplempern. Ist das wirklich noch dasselbe Shkoder??? Was ist hier passiert - kann eine Stadt sieben Jahre später soooo komplett anders sein / anders wirken? Ist es nur die Jahreszeit? Oder das eigene Befinden, losgelöst vom eigentlichen Ort?
Ein Gespräch mit unserem jungen Kellner zeigt, dass sich wohl tatsächlich viel zum Positiven verändert hat seit 2008. Die Frage nach dem Blackout beantwortet er z.B. mit einem Dank - dafür ihn daran erinnert zu haben, dass es sowas früher regelmässig gegeben hätte... Etwas später lädt er uns ein, mit ihm und seinem Kollegen zum Schwimmen in die Berge mitzukommen.
Zum Glück haben wir angenommen, sind nach einem Tankstopp - bei dem Anis (?) mit laufendem Motor (!) gerade mal 1 Liter Benzin einfüllt - hinter seinem alten Golf mit schwarz verklebten Rücklichtern hergefahren, haben gestaunt ab dem völlig ausgetrockneten Tal und noch viel mehr, wie es nach der xten-Verengung plötzlich doch noch Wasser im ausgetrockneten Flussbett gab. Ich springe ins herrlich kühle Nass und schwimme zwischen ausgewaschenen engen Felsformationen ins nächste "Becken" - einfach nur genial! Anschliessend übernehme ich einen Part als "Schüttmeister" für den "Ice-Bucket" contest - Facebook ist hier offensichtlich so präsent wie fast überall sonst auf der Welt.. tbc...