Di 22.6.10 – 60 km, gekraxelt ca 400m, +/- 0, 64 Euro
Sv. Jurai – Jablanac – Fähre Misnjak – Rab - Lopar (Camp San Marino)
Bald hätten wir nicht mehr daran geglaubt – aber durch die grossen Fenster des Restaurants (heute gibt’s schon wieder Frühstück..) scheint uns die Sonne ins Gesicht! Der zurückhaltende Manager der Pension Hacienda serviert uns Cappuccino und einen grossen Korb voll Brot - und zehn Minuten später unaufgefordert nochmals einen Cappuccino... das versöhnt mich vollends mit dem fehlenden Internet und der idiotischen Zimmeraufteilung, durch die das Badezimmer den grössten Teil der an sich gegebenen freien Sicht aufs Meer nimmt.
Die Bora bläst noch immer kräftig - als Rückenwind aber zunächst als geschätzte Unterstützung, geht es auf der Magistrale doch langsam aber stetig auf 300m hoch. Die Freude vergeht uns aber wie die Bora versucht, uns vom Rad zu stossen, umso mehr, als uns meist nur in regelmässigen Abständen abgestellte kleine Steinblöcke vor dem Abgrund trennen. Zum Glück ist der Verkehr saisongerecht noch sehr schwach, sonst wäre an ein Fahren ohne Selbstmordabsichten nicht mehr zu denken gewesen. Auch so gerate ich ein paar Mal in kritische Situationen, notfallmässig anhaltend und schräg gegen den Wind stemmend geht einmal überhaupt nichts mehr, auch das Ausklinken will erst nicht gelingen..
Glücklich von der Hauptstrasse wegzukommen geht’s dank geschützter Lage endlich mal in Schussfahrt die 300m wieder runter zum Fähranleger in Jablanac und anschliessend auf der Insel Rab im unerwartet abgeschwächten Gegenwind hinein nach Rab selbst. Das schöne Städtchen ist voll auf Tourismus eingestellt, vor jedem Eingang stehen Verkäufer, die wohl auf die Saison warten, um den üblichen Touristen-Nepp loszuwerden. Nach Eiskaffee und Getränke-Aufstockung dränge ich auf Weiterfahrt, um möglichst noch heute bis Krk zu kommen.. doch ich hab die Rechnung ohne die Fährgesellschaft gemacht, die will nämlich erst um 20.30 bzw. am folgenden Morgen den nächsten Kahn auslaufen lassen – und erst noch ganz wo anders hin, als auf der Karte eingezeichnet. Also beschliessen wir uns zu bleiben, im etwas schäbigen aber teuren (360 Kuna) Riesen-Camp San Marino gibt es ein sandiges Plätzchen für unser Zelt, kein Internet (bzw. nur gegen Bezahlung) und in der Dusche langsam vor sich hin rostende Gas-Durchlauferhitzer.. Das restliche „Städtchen“ präsentiert sich als reine Touristenburg, erst im eigentlichen Lopar gefällt es mir wieder, eine Pizza am Fähranleger mit stimmigem Sonnenuntergang und vor allem anschliessendem intensiven Twilight retten den Abend..