13 - Fr 12.8.05: Palanga (Litauen) - Pavilosta (Lettland), 139.7km
Palanga (Litauen) - Nica (Lettland) - Liepaia - Saraiki - Medzes - Vergale -Pavilosta (Velotour Berlin - Tallinn)
Zmorge wie gehabt – es will einfach nicht klappen in unserem Vierstern-Etablissement. Obwohl gestrichen auf unserem Bestellzettel habe ich wieder vier halbe Eier vor der Nase, dafür fehlt das einzige, was ich von diesem Teller gestern wirklich gewollt hatte, die Butter nämlich... Auch sonst ist der Aufbruch nicht überzeugend, schon wieder ists viel zu spät nach der Suche nach der Post und einem weiteren Platten an meinem Stolz, diesmals am Vorderrad. Es ist aber, und das ist eigentlich das Wichtigste überhaupt, bisher trocken und die ersten Kilometer auf dem wunderschön hinter dem Dünenwaldstreifen angelegten Veloweg sind ein echter Genuss. In ... ist^s dann schon wieder vorbei mit der Herrlichkeit, der Regen setzt wieder ein, wenngleich viel zurückhaltender als Dienstag und Mittwoch. Auch der Veloweg führt nicht mehr weiter und ich erleide einen kurzen Blackout bei der Suche nach der Hauptstrasse... An der Grenze selbst erstaunt mich zunächst, dass es noch immer eine Abfertigung gibt zwischen den „Bruder-„ und ausserdem EU-Ländern. Als nächstes die überaus freundliche Abfertigung, der Zöllner parliert noch etwas mit uns und holt uns gar noch einen Prospekt in deutsch aus seinem Kabäuschen! Nach ca. 30km auf der kaum befahrenen skandinavisch anmutenden Hauptstrasse kommt erstmals eine Ansiedelung, vielmehr eine Tankstelle, ein Laden und ein Hotel. In letzerem gönnen wir uns einen als heisse Schokolade verkleideten Schokopudding (SEHR fein), ich Nuss- und HALVA besprenkelte Truffes an Erdbeer-Schlagrahm-Sauce und Ursi den besten Quarkkuchen „in al lifetime“, mit frischen Früchten in einem quarkgefüllten Windbeutel angerichtet... Die einzige störende Komponente ist der deutsche Familienvater nebenan, der sich beklagt, „it?s a very bad meal“, irgendwie hat es ihm zu wenige Mushrooms gehabt auf seinem Teller.... Nochmals `ne gute Stunde treten wie in Trance, nur selten überholt von hier deutlich weniger mondänen Autos als in Littauen, sehr oft sind es noch alte Ladas, dann erreichen wir die drittgrösste Stadt des Landes, Liepaja. Eine Stadt, deren eine Hälfte fast ausscliesslich aus alten Holzhäusern besteht und deren andere nördliche Seite aus grässlich grob gemauerten und ziemlich unansehlichen Wohnblocks. Die Stimmung auch mitten in der Altstadt ist seltsam altmodisch, eher gedrückt und alles andere als von Aufbruchstimmung beseelt. Gerade dies macht sie so einzigartig, kaum eine „westliche“ Einrichtung, die nur im Ansatz modern und „kapitalistisch“ daherkommt, Weder McDonald noch Benetton noch irgend eine andere Kette hat sich bisher hierher verirrt. Ursi findet denn auch, die Leute würden alle seltsame Schuhe tragen... Die zweigeschossigen Holzhäuser mitten im Zentrum sind überhaupt nicht schmuck herausgeputzt und von Boutiquen, Szenecafées, Künstleraterliers und Souvenirshops belegtm, sondern von kleinen Lädelchen mit beschränktem Sortiment. Heute abend werden wir erfahren, dass die grässlichen Wohnblocks primär von Russen bewohnt werden, die offensichtlich im „neuen“ Lettland einen schweren Stand habe. Wahrscheinlich war also auch der äusserst freundliche ältere Herr, den wir nach dem Weg nach Saraki gefragt haben ein Russe... Eher lettisch war damit die gut englisch sprechende Lady im entgegenkommenden Auto, der wir den Weg abschneiden um uns zu versicherun, dass diese sich seltsam in den Uferwäldchen verschlaufende Strasse noch immer nach Saraki führen soll. Auch hier wieder sehr freundliche Auskunft, ohne die wir uns wohl früher oder später verunsichert zur Hauptstrasse zurück geschlagen hätten. So kommen wir in den Genuss einer herrlichen Nebenverbindung direkt dem Meer entlang – der Streifen gegen den Strand absolut unverbaut, rechts neben uns püntenmässige Gärten und Häuschen, auf der Strasse immer wieder Leute zu Fuss, fast schon wie in Afrika oder Südamerika. Sie alle wollen wahrscheinlich auf den Bus, für den ca. jeden Kilometer eine Haltestelle eingerichtet ist. Auch wenn die Strecke nun unbefestigt ist, wir sind auf jeden Fall noch richtig, obwohl wir das in älteren Karten nicht verifizieren könnten. Offensichtlich war die nie eingezeichnet, da die Gegend militärisches Sperrgebiet war, einige rostende Wachtürme erinnern noch an diese unfreien Zeiten.
Read MoreZmorge wie gehabt – es will einfach nicht klappen in unserem Vierstern-Etablissement. Obwohl gestrichen auf unserem Bestellzettel habe ich wieder vier halbe Eier vor der Nase, dafür fehlt das einzige, was ich von diesem Teller gestern wirklich gewollt hatte, die Butter nämlich... Auch sonst ist der Aufbruch nicht überzeugend, schon wieder ists viel zu spät nach der Suche nach der Post und einem weiteren Platten an meinem Stolz, diesmals am Vorderrad. Es ist aber, und das ist eigentlich das Wichtigste überhaupt, bisher trocken und die ersten Kilometer auf dem wunderschön hinter dem Dünenwaldstreifen angelegten Veloweg sind ein echter Genuss. In ... ist^s dann schon wieder vorbei mit der Herrlichkeit, der Regen setzt wieder ein, wenngleich viel zurückhaltender als Dienstag und Mittwoch. Auch der Veloweg führt nicht mehr weiter und ich erleide einen kurzen Blackout bei der Suche nach der Hauptstrasse... An der Grenze selbst erstaunt mich zunächst, dass es noch immer eine Abfertigung gibt zwischen den „Bruder-„ und ausserdem EU-Ländern. Als nächstes die überaus freundliche Abfertigung, der Zöllner parliert noch etwas mit uns und holt uns gar noch einen Prospekt in deutsch aus seinem Kabäuschen! Nach ca. 30km auf der kaum befahrenen skandinavisch anmutenden Hauptstrasse kommt erstmals eine Ansiedelung, vielmehr eine Tankstelle, ein Laden und ein Hotel. In letzerem gönnen wir uns einen als heisse Schokolade verkleideten Schokopudding (SEHR fein), ich Nuss- und HALVA besprenkelte Truffes an Erdbeer-Schlagrahm-Sauce und Ursi den besten Quarkkuchen „in al lifetime“, mit frischen Früchten in einem quarkgefüllten Windbeutel angerichtet... Die einzige störende Komponente ist der deutsche Familienvater nebenan, der sich beklagt, „it?s a very bad meal“, irgendwie hat es ihm zu wenige Mushrooms gehabt auf seinem Teller.... Nochmals `ne gute Stunde treten wie in Trance, nur selten überholt von hier deutlich weniger mondänen Autos als in Littauen, sehr oft sind es noch alte Ladas, dann erreichen wir die drittgrösste Stadt des Landes, Liepaja. Eine Stadt, deren eine Hälfte fast ausscliesslich aus alten Holzhäusern besteht und deren andere nördliche Seite aus grässlich grob gemauerten und ziemlich unansehlichen Wohnblocks. Die Stimmung auch mitten in der Altstadt ist seltsam altmodisch, eher gedrückt und alles andere als von Aufbruchstimmung beseelt. Gerade dies macht sie so einzigartig, kaum eine „westliche“ Einrichtung, die nur im Ansatz modern und „kapitalistisch“ daherkommt, Weder McDonald noch Benetton noch irgend eine andere Kette hat sich bisher hierher verirrt. Ursi findet denn auch, die Leute würden alle seltsame Schuhe tragen... Die zweigeschossigen Holzhäuser mitten im Zentrum sind überhaupt nicht schmuck herausgeputzt und von Boutiquen, Szenecafées, Künstleraterliers und Souvenirshops belegtm, sondern von kleinen Lädelchen mit beschränktem Sortiment. Heute abend werden wir erfahren, dass die grässlichen Wohnblocks primär von Russen bewohnt werden, die offensichtlich im „neuen“ Lettland einen schweren Stand habe. Wahrscheinlich war also auch der äusserst freundliche ältere Herr, den wir nach dem Weg nach Saraki gefragt haben ein Russe... Eher lettisch war damit die gut englisch sprechende Lady im entgegenkommenden Auto, der wir den Weg abschneiden um uns zu versicherun, dass diese sich seltsam in den Uferwäldchen verschlaufende Strasse noch immer nach Saraki führen soll. Auch hier wieder sehr freundliche Auskunft, ohne die wir uns wohl früher oder später verunsichert zur Hauptstrasse zurück geschlagen hätten. So kommen wir in den Genuss einer herrlichen Nebenverbindung direkt dem Meer entlang – der Streifen gegen den Strand absolut unverbaut, rechts neben uns püntenmässige Gärten und Häuschen, auf der Strasse immer wieder Leute zu Fuss, fast schon wie in Afrika oder Südamerika. Sie alle wollen wahrscheinlich auf den Bus, für den ca. jeden Kilometer eine Haltestelle eingerichtet ist. Auch wenn die Strecke nun unbefestigt ist, wir sind auf jeden Fall noch richtig, obwohl wir das in älteren Karten nicht verifizieren könnten. Offensichtlich war die nie eingezeichnet, da die Gegend militärisches Sperrgebiet war, einige rostende Wachtürme erinnern noch an diese unfreien Zeiten.