2 - So 31.7.05: Berlin - Parstein, 81km
Berlin - Pankow - Karow - Bernau - Biesenthal - Eberswalde - Chorin - Brodowin - Camping bei Parstein (Velotour Berlin - Tallinn)
Wer sagt denn, der Wind käme immer von vorn?? Seit vielen Kilometern rollen wir nun schon mit zünftigem Schub im Rücken über topfebenes fast menschenleeres Land, das hauptsächlich durch die Bäume strukturiert wird, die als Allee die Strasse säumen. Ohne diese Sichtbegrenzungen würde ich mich noch kleiner vorkommen, angesichts des riesigen Himmels, der mit Wattewolken betupft unendlich gross erscheint – die haben einfach mehr Himmel hier als bei uns... Eben erst sind wir noch in Berlin am Früstücksbuffet in „meinem“ Arcotel Velvet gesessen, haben frische süsse AnanasStücke en-gros verschlungen, Mini-Croissants zu speziell bestelltem Cappuccino genossen und mit Heinz und Brigitte die zwei letzten Tage Revue passieren lassen. Die beiden haben in dieser Zeit bald schon mehr von Berlin mitbekommen, als wir bei mehreren Besuchen – nicht zuletzt dank der „Berlin City Tours“, welche uns den ungeschminkten Osten per Velo näher gebracht hat und dabei ziemlich frech und teilweise polemisch die „Ossi“ Sicht der Dinge vertreten hat. Auch die abendliche Fahrt durch den Westen, via Reichstag, Brandenburger Tor, Holocaust Memorial, Potsdamer Platz, Expressionismus-Museum, Zoo-Pforte, Gedächtniskirche und schliesslich Kreuzberg zum tibetansichen Restaurant hat ihnen bestimmt eine gute Uebersicht geboten. Und dann heute noch das Mauermuseum Bernauerstrasse und der stockend-intensiven Einführung in die ganz speziell wiederaufgebaute Gedächtniskirche, zu meiner besonderen Freude als Stampflehmbau (mit eingearbeiteten Granulat aus der zerstörten Kirche) ausgeführt. Die Stimmen aus dem Osten zu den Ereignissen in der DDR bzw. zur Situation mit den wetteifernden zwei Deutschlands sind besonders interessant in der multimedial aufgebauten Ausstellung – und natürlich auch die Aussicht auf den ehemaligen Todesstreifen und die Mauerreste. Das Velo ist tatsächlich DAS geniale Transportmittel für eine Grossstadt-Sightseeing-Tour – das wird mir nochmals bewusst, wie wir über die sonntäglich fast menschen- und autolosen Strassen und Boulvards den Weg aus der Metropole Berlin suchen. Alles entlang der Prenzlauer Allee, vorbei an Pankow und schon finden wir uns auf einem sandigen, tümpelverseuchten Singletrail wieder, rechts von uns der Bahndamm, zu unserer Linken die Pünten oder schon eher Wochenendhäuschen der „spiessigen kleinbürgerlichen Ossis“... Und dann ist plötzlich fertig Berlin – aus und vorbei, von einem Moment auf den anderen. Weite Ebenen, wenig Verkehr, kleine Häuschen in kleinen Ortschaften – die Stadt schon ganz weit weg! Die niedrigen, meist einstöckigen Häuser mit den roten und teilweise blau lasierten Ziegeldächern in den verschlafenen Dörfer säumen in Wildwestmanier die Strassen – meist weit zurückgesetzt, mit Grünstreifen davor – man hat ja mehr als genug Platz hier.... In Eberswalde gibt’s eine kleine Rast in einer wohl traditionellen Gastro, auf ein Berliner Weisses mit Schuss verzichte ich heute ausnahmsweise. Gerade noch rechtzeitig fürs Eintauchen in der grossen campingeigenen Badewanne erstellen wir am ....... See das Nachtlager – natürlich ist jetzt um 8 Uhr die Reception nicht mehr besetzt und damit gibt’s auch keinen Jeton für die Dusche. Mir macht das nichts weiter aus, der See ist herrlich warm und flauschig mit Sand ausgeschlagen und ist gerade mal knietief bis weit draussen. Zwar setzt nun ein kleiner Niesel ein, den wir gerade noch im schliessenden Campingbeizchen aussitzen. Zwar hats nicht ganz bis nach ..... gereicht, alles in allem aber ein sehr gelungener Auftakt für die grosse Tour in den wilden Osten!
Read MoreWer sagt denn, der Wind käme immer von vorn?? Seit vielen Kilometern rollen wir nun schon mit zünftigem Schub im Rücken über topfebenes fast menschenleeres Land, das hauptsächlich durch die Bäume strukturiert wird, die als Allee die Strasse säumen. Ohne diese Sichtbegrenzungen würde ich mich noch kleiner vorkommen, angesichts des riesigen Himmels, der mit Wattewolken betupft unendlich gross erscheint – die haben einfach mehr Himmel hier als bei uns... Eben erst sind wir noch in Berlin am Früstücksbuffet in „meinem“ Arcotel Velvet gesessen, haben frische süsse AnanasStücke en-gros verschlungen, Mini-Croissants zu speziell bestelltem Cappuccino genossen und mit Heinz und Brigitte die zwei letzten Tage Revue passieren lassen. Die beiden haben in dieser Zeit bald schon mehr von Berlin mitbekommen, als wir bei mehreren Besuchen – nicht zuletzt dank der „Berlin City Tours“, welche uns den ungeschminkten Osten per Velo näher gebracht hat und dabei ziemlich frech und teilweise polemisch die „Ossi“ Sicht der Dinge vertreten hat. Auch die abendliche Fahrt durch den Westen, via Reichstag, Brandenburger Tor, Holocaust Memorial, Potsdamer Platz, Expressionismus-Museum, Zoo-Pforte, Gedächtniskirche und schliesslich Kreuzberg zum tibetansichen Restaurant hat ihnen bestimmt eine gute Uebersicht geboten. Und dann heute noch das Mauermuseum Bernauerstrasse und der stockend-intensiven Einführung in die ganz speziell wiederaufgebaute Gedächtniskirche, zu meiner besonderen Freude als Stampflehmbau (mit eingearbeiteten Granulat aus der zerstörten Kirche) ausgeführt. Die Stimmen aus dem Osten zu den Ereignissen in der DDR bzw. zur Situation mit den wetteifernden zwei Deutschlands sind besonders interessant in der multimedial aufgebauten Ausstellung – und natürlich auch die Aussicht auf den ehemaligen Todesstreifen und die Mauerreste. Das Velo ist tatsächlich DAS geniale Transportmittel für eine Grossstadt-Sightseeing-Tour – das wird mir nochmals bewusst, wie wir über die sonntäglich fast menschen- und autolosen Strassen und Boulvards den Weg aus der Metropole Berlin suchen. Alles entlang der Prenzlauer Allee, vorbei an Pankow und schon finden wir uns auf einem sandigen, tümpelverseuchten Singletrail wieder, rechts von uns der Bahndamm, zu unserer Linken die Pünten oder schon eher Wochenendhäuschen der „spiessigen kleinbürgerlichen Ossis“... Und dann ist plötzlich fertig Berlin – aus und vorbei, von einem Moment auf den anderen. Weite Ebenen, wenig Verkehr, kleine Häuschen in kleinen Ortschaften – die Stadt schon ganz weit weg! Die niedrigen, meist einstöckigen Häuser mit den roten und teilweise blau lasierten Ziegeldächern in den verschlafenen Dörfer säumen in Wildwestmanier die Strassen – meist weit zurückgesetzt, mit Grünstreifen davor – man hat ja mehr als genug Platz hier.... In Eberswalde gibt’s eine kleine Rast in einer wohl traditionellen Gastro, auf ein Berliner Weisses mit Schuss verzichte ich heute ausnahmsweise. Gerade noch rechtzeitig fürs Eintauchen in der grossen campingeigenen Badewanne erstellen wir am ....... See das Nachtlager – natürlich ist jetzt um 8 Uhr die Reception nicht mehr besetzt und damit gibt’s auch keinen Jeton für die Dusche. Mir macht das nichts weiter aus, der See ist herrlich warm und flauschig mit Sand ausgeschlagen und ist gerade mal knietief bis weit draussen. Zwar setzt nun ein kleiner Niesel ein, den wir gerade noch im schliessenden Campingbeizchen aussitzen. Zwar hats nicht ganz bis nach ..... gereicht, alles in allem aber ein sehr gelungener Auftakt für die grosse Tour in den wilden Osten!