Sa 7.8.04, Inishmore (Aran Isl.) - Rinnvyle
Sa 7.8.04, 102km, ca. 90€: Inishmore (Aran Islands) - ferry - Rossawee - Screeb Cross - Carna - Cashel - Toombeola - Ballinerbay - Clifden - Letterfrack - Rinnvyle
Wir kommen gerade zur richtigen Zeit an den Hafen, nachdem wir vom idyllischen Einfachst-Zeltplatz (eingerahmt von den typischen geschichteten Steinzäunen) nach einer guten und vor allem trockenen Nacht zum Hauptort Kilrohan gerollt sind. Diesmal wird die Überfahrt nicht nur günstiger (10 statt 20£/P), sondern auch bedeutend ruhiger, das katamaranähnliche Boot ist eher ein Linienbus auf Wasser als ein echtes Schiff, auch Delfine sind so kaum zu sehen - immerhin, Ursi ist ganz glücklich über diesen Umstand. Wirklich vergeht die Überfahrt glatt und in lediglich 3/4 Std. sind wir wieder auf dem Festland - Conemarra gefällt mir auf Anhieb, noch leerer, noch wilder, und alles ist nun auch in gälisch beschriftet. In einem der unzähligen Torffelder lassen sich die Schichten besonders gut "ablesen" + auch die unterschiedlichen Trochnungsstadien der "Brickets". Trockner als noch in Clare erscheint auch die Landschaft insgesamt, mehr Gelb- und Brauntöne, ergänzt um das Schwarzblau der vielen Seen dominiert die Szenerie. Die Farbe der (Entwässerungs-?)Kanäle an den Torfschnittkanten bzw. das darin tümpelnde Brackwasser ist dagegen eher als "braun-schwarz-gelb-kloakenhaft" zu bezeichnen!
Mit gröberem Windantrieb spült es uns nun rund um die Halbinsel bei Carna dann über die Hügel bis Screeb Cross, den angeblich bei Cashel liegenden Nobelschuppen für Jäger + Angler nach Toombeola + schliesslich über eine Wahnsinns-Berg-und-Talbahn mit Aussicht auf verschiedene kleine Seen in Rekordtempo nach Clifden. Nach der relativen Einsamkeit der letzten Stunden erschrickt man schon fast ab der Geschäftigkeit dieser Touristenhochburg Connemara's. Wir geniessen deren Möglichkeiten mit einem Cappuccino, Schwarzwäldertorte und einem Plätzchen mit Aussicht auf die Einfallsstrasse, auf der im aufkommenden Regen immer wieder Velofahrer zu sichten sind.
Meine Spekulation, dass dies noch nicht die von jedermann für Samstag angekündigte Schlechtwetterfront ist fahren wir weiter im nun mit böigen Attacken von rechts (Südosten) wütenden Wind bis Letterfrack und dann wieder mit "Windautomatik" hoch zum Camping in Rinvyle... und was für ein Camping, so wie ich mir das immer (meist vergebens) vorstelle! Etwas ausserhalb eines kleinen Kaffes, direkt am beach der malerischen Bucht, in den Stranddünen mit Blick direkt aufs Meer. Natürlich kann ich es nicht lassen, das Zelt an die schönste aber eben auch exponiertesten Stelle aufzubauen. Noch während wir aufstellen (Hilfe der Nachbarn) beginnt ein Gebläse sondergleichen, nach einem Pubbesuch um etwas zu essen, kehren wir das Zelt schon in der Dunkelheit zum Glück noch mit dem angeschrägten Rückenteil zum Wind.. die ganze Nacht über mach ich dann trotzdem kein Auge zu, so gewalttätig wird das Zelt zusammengestaucht, so unerbittlich geht der Wind zur Sache. Ein gewaltiger Sturm wie er im Buche steht, rundherum peitschen losgerissene zeltplanen, dass es zum Fürchten ist! Unser dünnhäutiges Häuschen wird gestaucht, erst eine Attakc evon lihnks, dann eine volle Breitseite ins Stangenkreuz am Fussende (dass ich mit den Füssen abzustützen versuche..), dann hebe es wieder das ganze Zelt an, es füllt sich förmlich mit Luft, als wolle es nächstens abheben..Minute um Minute, Stund um Stund geht das immer weiter, dazwischen knallt auch noch Regen aufs strapazierte Dach - und ich kann einfach nicht einschlafen, zu grosse Angst habe ich, das Zelt könnte den Angriffen des erzünften Wettergottes nicht standhalten; gleichzeitig bin ich fasziniert ab den Gwalten, alles rückt so in seine natürliche Perspektive. Auch das Hirn arbeitet auf Hochtouren, bringt Erinnerungsfetzen hervor von wegen "ganze Dachstöcke" werden vom Wind weggetragen" (Hans Graf) oder "it stood all the mountain-storms but got flattended on the Irish westcoast" (Don) etc. etc.
Ich bin überzeugt, es wird am Morgen so aussehen, wie damals vor 10 Jahren noch dem "gale" ca. 200km südlich von hier, als zahllose Zeltleichen im Dreck lagen... (Fortsetzung So 8.8.04)
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Mit gröberem Windantrieb spült es uns nun rund um die Halbinsel bei Carna dann über die Hügel bis Screeb Cross, den angeblich bei Cashel liegenden Nobelschuppen für Jäger + Angler nach Toombeola + schliesslich über eine Wahnsinns-Berg-und-Talbahn mit Aussicht auf verschiedene kleine Seen in Rekordtempo nach Clifden. Nach der relativen Einsamkeit der letzten Stunden erschrickt man schon fast ab der Geschäftigkeit dieser Touristenhochburg Connemara's. Wir geniessen deren Möglichkeiten mit einem Cappuccino, Schwarzwäldertorte und einem Plätzchen mit Aussicht auf die Einfallsstrasse, auf der im aufkommenden Regen immer wieder Velofahrer zu sichten sind.
Meine Spekulation, dass dies noch nicht die von jedermann für Samstag angekündigte Schlechtwetterfront ist fahren wir weiter im nun mit böigen Attacken von rechts (Südosten) wütenden Wind bis Letterfrack und dann wieder mit "Windautomatik" hoch zum Camping in Rinvyle... und was für ein Camping, so wie ich mir das immer (meist vergebens) vorstelle! Etwas ausserhalb eines kleinen Kaffes, direkt am beach der malerischen Bucht, in den Stranddünen mit Blick direkt aufs Meer. Natürlich kann ich es nicht lassen, das Zelt an die schönste aber eben auch exponiertesten Stelle aufzubauen. Noch während wir aufstellen (Hilfe der Nachbarn) beginnt ein Gebläse sondergleichen, nach einem Pubbesuch um etwas zu essen, kehren wir das Zelt schon in der Dunkelheit zum Glück noch mit dem angeschrägten Rückenteil zum Wind.. die ganze Nacht über mach ich dann trotzdem kein Auge zu, so gewalttätig wird das Zelt zusammengestaucht, so unerbittlich geht der Wind zur Sache. Ein gewaltiger Sturm wie er im Buche steht, rundherum peitschen losgerissene zeltplanen, dass es zum Fürchten ist! Unser dünnhäutiges Häuschen wird gestaucht, erst eine Attakc evon lihnks, dann eine volle Breitseite ins Stangenkreuz am Fussende (dass ich mit den Füssen abzustützen versuche..), dann hebe es wieder das ganze Zelt an, es füllt sich förmlich mit Luft, als wolle es nächstens abheben..Minute um Minute, Stund um Stund geht das immer weiter, dazwischen knallt auch noch Regen aufs strapazierte Dach - und ich kann einfach nicht einschlafen, zu grosse Angst habe ich, das Zelt könnte den Angriffen des erzünften Wettergottes nicht standhalten; gleichzeitig bin ich fasziniert ab den Gwalten, alles rückt so in seine natürliche Perspektive. Auch das Hirn arbeitet auf Hochtouren, bringt Erinnerungsfetzen hervor von wegen "ganze Dachstöcke" werden vom Wind weggetragen" (Hans Graf) oder "it stood all the mountain-storms but got flattended on the Irish westcoast" (Don) etc. etc.
Ich bin überzeugt, es wird am Morgen so aussehen, wie damals vor 10 Jahren noch dem "gale" ca. 200km südlich von hier, als zahllose Zeltleichen im Dreck lagen... (Fortsetzung So 8.8.04)