So 2.7.11: Sarajevo - Jablanica - Potoci - Mostar
So 2.7.06, Bosnien, 127km: Sarajevo - Konjic - Jablanica - Potoci - Mostar
Wie vor einer Woche ist dre Sonntag wieder Aufbruchtag. Auf einer ca. 6spurigen Ausfallstrasse gehts vorbei an teilweise ziemlich hässlichen Plattenbausiedlungen im sozialistischen "Lieblos-Look" (welch ein Kontrast zur Altstadt..). Da lob ich mir die kleinen wenn oft auch armseligen Häuschen und Hüttchen, die sich die Hänge der Stadt hochranken. Der Hexenkessel Sarajewo ist nur in unsere Richtung offen; während des Krieges ist das von den serbischen Truppen ausgenutzt worden, indem die heute schon um diese Uhrzeit stark frequentierte Strasse aus dem Holiday Inn (und den umliegenden Hügeln..?) beschossen und die Stadt damit faktisch belagert wurde.
Heute ist die Snipers-Alley für uns höchstens wegen des Verkehrs gefährlich, erst nach ca. 10km, beim Knotenpunkt der STrassen nach Norden (Zenica + Tuzla) bzw. nach Süden wird es wieder enger und die Strasse ruhiger und angenehmer. Bald schon sind wir mitten in grünen Hügeln, an deren Hängen ein altes Eisenbahntrassee mit zahlreichen Steinbogen-Viadukten eine beinahe schon schweizerische Landschaftsstimmung vermittelt.
Ursi bemerkt erst beim Schild, das Mostar mit 111km anpreist, dass es eine lange Etappe werden wird - sie hat im Reisebericht eines Deutschen aus dem Internet dessen "busmässig abgekürzte" 80km im Kopf gehabt. Entsprechend demotiviert tritt sie in die Pedale und beklagt sie ihr Schicksal. Dieses soll es aber gut mit uns meinen, der erwartete Pass auf 1000m startet erst mit grosser Verspätung hinter Tarcin - und ist nach ca. 3km auch schon überwunden. Entweder liegt Sarajewo viel höher als erwartet (wir haben nur ganz schlechtes Kartenmaterial..) oder die im Reisebericht der Deutschen angegebenen Höhenmeter des "Passes" sihnd übertrieben. Glücklich aber etwas ungläubig und mit der Angst im Genick, es könnten noch zahllose Gegensteigungen folgen, beginnen wir die zunächst recht rasante Abfahrt.Die Strasse ist breit und nur sanft drehend, einzig die Bodenwellen und zahlreichen Längsrillen verhindern eine super schnelle Genussfahrt. Nach einer etwas engeren Kurve bremse ich ab, um auf Ursi zu warten - doch sie kommt nicht - dafür verlangsamen zwei Motorradfahrer aus Kroatien und auf meine Frage, ob sie sie gesehen hätten und vor allem, ob sie gestürzt wäre, können sie mich halbwegs beruhigen. Sie anerbieten sich, umzukehren und vorzufahren; kaum hab auch ich die Fahrbahn getauscht und mit Mühe die kleinen Gänge eingeworfen taucht sie zum Glück auch schon auf, halb fahrend, halb stossend. Es hat ihr in voller Fahrt die Hintertasche gelöst (einmal mehr) und dabei irgendwie das Schutzblechende ins Rad gewickelt. Das blockierende Teil hat sie bereits abgebrochen, so dass Entwarnung gegeben werden kann. Den Rest biegen wir wieder hin und befestigen es neu, mit Hilfew der Beerenverkäufer, welche in der letzten Kurve ihre Gläser den Autos entgegenstrecken.
Nach diesem überstandenen Schrecken wartet schon bald der nächste: Die Strecke wird hinter Konica absolut malerisch, der Jablanica See als erstes richtig stehendes Gewässer auf dieser Tour liegt lang und schmal in einer Berglandschaft mit grünen Hügeln und verästelt sich in zahlreiche Buchten. Die Strasse folgt dem Ufer ohne auch nur einmal zurückzuweichen, wenn nötig durch den Einsatz von Brücken und Tunnels. Und in letzteresn wird es zappeldüster - knapp 500m lang und für einmal gegen unten geneigt. Kaum sind wir richtig im Loch drin geht gar nichts mehr, die Fahrbahn ist nicht mehr zu erkennen! Notfallmässig bremsen wir ab, zum Glück hab ich meine super-Mini-LED-Taschenlampe griffbereit im Hüfttäschchen. Der Strahl reicht aber gerade mal , um den Randstein etwas anzuleuchten, der ein erhöhtes unebenes "Trottoir" zwischen Fahrbahn und Tunnelwand abgrenzt. Kaum sind wir so ein paar Meter gerollt, hör ich hinter mir einen Schrei udn sehe als erstes Ursi's Velo quer auf der Strasse liegen. Zum Glück siehts auch diesmal schlimmer aus als im ersten Moment befürchtet - sie ist in die Erhöhung gefahren und dann an der Tunnelwand entlang gescheuert - mit entsprechenden Spuren an ihrem rechten Unterarm.. wir sin dnochmals mit dem Schrecken davongekommen, jeder der nun zahlreichen Tunneltafeln versetzt Ursi aber nun in Horror. Die meisten sind zwar nur kurz und damit unbedenklich - das weiss man aber erst wenige Meter vor der Einfahrt. Ein längeres Exemplar können wir umfahren und ein anderes ist ausnahmsweise beleuchtet. Erst mit der Zeit können wir wieder die herrlcihe Kulisse geniessen, die angenehmen Temperaturen und einen Kaffee in einem wunderschön an der Neretva gelegenen Ausflugsbeizchen.
Read MoreWie vor einer Woche ist dre Sonntag wieder Aufbruchtag. Auf einer ca. 6spurigen Ausfallstrasse gehts vorbei an teilweise ziemlich hässlichen Plattenbausiedlungen im sozialistischen "Lieblos-Look" (welch ein Kontrast zur Altstadt..). Da lob ich mir die kleinen wenn oft auch armseligen Häuschen und Hüttchen, die sich die Hänge der Stadt hochranken. Der Hexenkessel Sarajewo ist nur in unsere Richtung offen; während des Krieges ist das von den serbischen Truppen ausgenutzt worden, indem die heute schon um diese Uhrzeit stark frequentierte Strasse aus dem Holiday Inn (und den umliegenden Hügeln..?) beschossen und die Stadt damit faktisch belagert wurde.
Heute ist die Snipers-Alley für uns höchstens wegen des Verkehrs gefährlich, erst nach ca. 10km, beim Knotenpunkt der STrassen nach Norden (Zenica + Tuzla) bzw. nach Süden wird es wieder enger und die Strasse ruhiger und angenehmer. Bald schon sind wir mitten in grünen Hügeln, an deren Hängen ein altes Eisenbahntrassee mit zahlreichen Steinbogen-Viadukten eine beinahe schon schweizerische Landschaftsstimmung vermittelt.
Ursi bemerkt erst beim Schild, das Mostar mit 111km anpreist, dass es eine lange Etappe werden wird - sie hat im Reisebericht eines Deutschen aus dem Internet dessen "busmässig abgekürzte" 80km im Kopf gehabt. Entsprechend demotiviert tritt sie in die Pedale und beklagt sie ihr Schicksal. Dieses soll es aber gut mit uns meinen, der erwartete Pass auf 1000m startet erst mit grosser Verspätung hinter Tarcin - und ist nach ca. 3km auch schon überwunden. Entweder liegt Sarajewo viel höher als erwartet (wir haben nur ganz schlechtes Kartenmaterial..) oder die im Reisebericht der Deutschen angegebenen Höhenmeter des "Passes" sihnd übertrieben. Glücklich aber etwas ungläubig und mit der Angst im Genick, es könnten noch zahllose Gegensteigungen folgen, beginnen wir die zunächst recht rasante Abfahrt.Die Strasse ist breit und nur sanft drehend, einzig die Bodenwellen und zahlreichen Längsrillen verhindern eine super schnelle Genussfahrt. Nach einer etwas engeren Kurve bremse ich ab, um auf Ursi zu warten - doch sie kommt nicht - dafür verlangsamen zwei Motorradfahrer aus Kroatien und auf meine Frage, ob sie sie gesehen hätten und vor allem, ob sie gestürzt wäre, können sie mich halbwegs beruhigen. Sie anerbieten sich, umzukehren und vorzufahren; kaum hab auch ich die Fahrbahn getauscht und mit Mühe die kleinen Gänge eingeworfen taucht sie zum Glück auch schon auf, halb fahrend, halb stossend. Es hat ihr in voller Fahrt die Hintertasche gelöst (einmal mehr) und dabei irgendwie das Schutzblechende ins Rad gewickelt. Das blockierende Teil hat sie bereits abgebrochen, so dass Entwarnung gegeben werden kann. Den Rest biegen wir wieder hin und befestigen es neu, mit Hilfew der Beerenverkäufer, welche in der letzten Kurve ihre Gläser den Autos entgegenstrecken.
Nach diesem überstandenen Schrecken wartet schon bald der nächste: Die Strecke wird hinter Konica absolut malerisch, der Jablanica See als erstes richtig stehendes Gewässer auf dieser Tour liegt lang und schmal in einer Berglandschaft mit grünen Hügeln und verästelt sich in zahlreiche Buchten. Die Strasse folgt dem Ufer ohne auch nur einmal zurückzuweichen, wenn nötig durch den Einsatz von Brücken und Tunnels. Und in letzteresn wird es zappeldüster - knapp 500m lang und für einmal gegen unten geneigt. Kaum sind wir richtig im Loch drin geht gar nichts mehr, die Fahrbahn ist nicht mehr zu erkennen! Notfallmässig bremsen wir ab, zum Glück hab ich meine super-Mini-LED-Taschenlampe griffbereit im Hüfttäschchen. Der Strahl reicht aber gerade mal , um den Randstein etwas anzuleuchten, der ein erhöhtes unebenes "Trottoir" zwischen Fahrbahn und Tunnelwand abgrenzt. Kaum sind wir so ein paar Meter gerollt, hör ich hinter mir einen Schrei udn sehe als erstes Ursi's Velo quer auf der Strasse liegen. Zum Glück siehts auch diesmal schlimmer aus als im ersten Moment befürchtet - sie ist in die Erhöhung gefahren und dann an der Tunnelwand entlang gescheuert - mit entsprechenden Spuren an ihrem rechten Unterarm.. wir sin dnochmals mit dem Schrecken davongekommen, jeder der nun zahlreichen Tunneltafeln versetzt Ursi aber nun in Horror. Die meisten sind zwar nur kurz und damit unbedenklich - das weiss man aber erst wenige Meter vor der Einfahrt. Ein längeres Exemplar können wir umfahren und ein anderes ist ausnahmsweise beleuchtet. Erst mit der Zeit können wir wieder die herrlcihe Kulisse geniessen, die angenehmen Temperaturen und einen Kaffee in einem wunderschön an der Neretva gelegenen Ausflugsbeizchen.